kinder/jugendbuch
Die Pinabriefe
Martin Baltscheit, Tatjana Hauptmann
Die kleine Henrietta hat ihre Puppe verloren. Pina ist vom Balkon gestürzt, fünf Stockwerke tief. Der wortkarge Hausmeister hilft suchen, die dicke Nachbarin hilft suchen, doch Pina bleibt verschwunden. Henrietta hat Angst, dass die Mülltonnen Pina gefressen haben könnten. Da entdeckt Franz, der Hausmeister hinter den Tonnen einen Brief: „Liebes Mädchen, ich bin nicht gefressen, nur verreist. Deine Puppe!” Seit wann schreiben Puppen Briefe? Und überhaupt, warum hat Pina Henriettas Namen vergessen? Auf jeden Fall geht es ihr gut und vielleicht schreibt sie ja noch mal. Und tatsächlich, von nun an erhält Henrietta jeden Tag einen Brief von Pina. Während Henrietta von Pinas Abenteuern im Regenbogenland liest, führen die Bemühungen der Erwachsenen Pina zurückzuholen zu einer seltsamen Puppenvermehrung.
Diese liebevoll erzählte, poetische Geschichte von Martin Baltscheit wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas zu süß, nicht zuletzt wegen der eingängigen Illustrationen von Tatjana Hauptmann. Doch bei genauerem Hinsehen beweisen Text und Bilder eine verschmitzte Doppelbödigkeit. So ist aus dem kleinen Buch eine wunderbare Mischung aus Vorlese-, Erstlese- und Bilderbuch entstanden, die jeden kleinen und großen Leser und Betrachter anspricht und berührt.
Erschienen bei Bajazzo / 12,90 €