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sachbuch

Cover für „Hitlers erster Feind – Der Kampf des Konrad Heiden“ von Stefan Aust

Hitlers erster Feind – Der Kampf des Konrad Heiden

Stefan Aust

Der Prophet gilt nichts im eigenen Land. Wie sonst ist es zu erklären, dass einer der frühesten Chronisten der nationalsozialistischen Bewegung heute fast völlig vergessen ist? Dabei hielt Thomas Mann seine 1936 erschienene Hitler-Biographie für ein „Dokument ersten Ranges“, das „bleiben wird“ und Forschern noch lange „zum Studium des Unfasslichen“ dienen werde.

Konrad Heiden ist Student, gerade Anfang Zwanzig, als er 1921 Adolf Hitler zum ersten Mal in einem verräucherten Münchner Bierkeller reden hört. „Anfangs habe er Hitler für ziemlich dumm gehalten und sich gewundert, warum der Mann so einen großen Erfolg hatte... 'Erst nach und nach brachte mich die Wirkung seiner Reden dazu, hinter all dem Unsinn eine beispiellose politische Gerissenheit zu erkennen.'“

Der junge Sozialdemokrat hat sein Lebensthema gefunden. Er arbeitet zunächst als Hilfsjournalist, später als fester Angestellter für die angesehene „Frankfurter Zeitung“ und widmet den überwiegenden Teil seiner Arbeit dem Engagement gegen das Erstarken der NSDAP und den Aufstieg Adolf Hitlers. 1932 erscheint im Rowohlt Verlag seine „Geschichte des Nationalsozialismus“, die nach der Machtübernahme sofort verboten wird. Was er bereits während der Weimarer Republik in unzähligen Artikeln, Reportagen und Essays beschrieben und analysiert hat, charakterisiert er darin zusammenfassend: „Marsch ohne Ziel, Taumel ohne Rausch, Glauben ohne Gott und selbst in seinem Blutdurst ohne Genuss.“

Stefan Aust porträtiert in einer Art Doppelbiographie Adolf Hitler und seinen Feind der ersten Stunde Konrad Heiden. Auf diese Weise verstärkt er Heidens Leistung, genau zu beobachten, kühl zu analysieren und das Kommende vorauszusehen. Dass Aust damit zu einer Zeit an Heiden erinnert, in der es politisch wieder äußerst hitzig zugeht, ist ein weiteres Verdienst und macht die Lektüre seines Buches für uns um so spannender.

Erschienen bei Rowohlt / 22,95 €

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